Olias – Eine sensible Seele zwischen Angst und Sehnsucht

Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.


Was ist mir passiert?

2022 fanden Touristen beim Wandern in den Bergen zwei kleine Welpenmädchen: Olias und ihre Schwester Olivia Carina. Die beiden hatten sich in der Macchia in einem Dornengebüsch verkrochen und waren völlig verschreckt. Sie waren abgemagert, mit Parasiten übersät und hatten Dornen im Gesicht. Zum Glück wurden die beiden gefunden – sie waren noch viel zu klein, um sich selbst zu versorgen, und hätten mit Sicherheit nicht überlebt.

Die beiden Schwestern wurden in unser Kooperationstierheim, die L.I.D.A. in Olbia, gebracht.

Wo bin ich?

In der L.I.D.A. werden mehr als 600 Hunde in über 100 Gehegen versorgt. Es ist laut, eng, und der Stresspegel der Hunde hoch. Rückzugsorte gibt es kaum und Besuch äußerst selten. Einzig die Pfleger kommen einmal am Tag vorbei, um die Gehege zu säubern und Futter aufzufüllen. Unter solchen Lebensumständen ist es für einen Hund sehr schwer, Vertrauen zu uns Menschen aufzubauen. Es fehlen einfach die alltäglichen, positiven Erlebnisse.

Seit über drei Jahren lebt Olias nun schon in der L.I.D.A., abgeschirmt von der Welt im hinteren Teil des Tierheims. Hier verlor sie ihre Kindheit, und die Pubertät strich an ihr vorbei!

Wie bin ich?

In ihrem kurzen Leben außerhalb des Tierheims hat Olias vermutlich kaum Gutes erfahren: kein liebevoller Mensch, kein verlässlicher Schutz, keine Sicherheit. Kein Wunder also, dass sie uns Menschen gegenüber vorsichtig – ja, oft ängstlich – ist. Vertrauen hat sie nie lernen dürfen. Die Angst begleitet sie Tag für Tag.

Und doch zeigte sich bei unserem Besuch im Januar 2025 ein Funken Hoffnung: Trotz ihrer Unsicherheit erkannten wir auch Neugier in ihr. Immer wieder kam sie zaghaft näher, beobachtete, zog sich zurück, kam erneut. Angst und Neugier kämpften in ihr – das Ergebnis war offen. Aber wir sahen: Olias will vertrauen. Sie kann es nur noch nicht.

Bei unserem Besuch im April 2025 ließ Olias vorsichtigen Körperkontakt zu. Meine Kollegin konnte sie streicheln – und Olias schien es für einen Moment sogar zu genießen. Als sich meine Kollegin wieder entfernte, schaute Olias ihr nach. Ihr Blick wirkte fragend, vielleicht sogar ein wenig traurig.

Olias sehnt sich nach Nähe – und nach Sicherheit. Ihre Ängste sind spürbar, doch ebenso ihr Wunsch nach einem anderen Leben.

Es wäre so wichtig für unsere sensible Olias, das Tierheim bald verlassen zu dürfen – denn jeder Tag dort ist ein verlorener Tag für sie!

Was suche ich?

Für Olias suchen wir geduldige, einfühlsame Menschen mit Erfahrung im Umgang mit ängstlichen Hunden – Menschen, die bereit sind, sie behutsam in ein neues Leben zu begleiten, in ihrem Tempo.

Alles wird neu für Olias sein – jeder Tag, jeder Reiz, jede Begegnung. Vieles wird sie anfangs verunsichern. Um Vertrauen aufzubauen, braucht sie Zeit, Ruhe, Verlässlichkeit und liebevolle Konsequenz. Ein klar strukturierter Tagesablauf wird ihr helfen, sich zu orientieren und Sicherheit zu gewinnen. Ein souveräner, freundlicher Ersthund, an dem sie sich orientieren kann, wird ihr dabei helfen. Und in einem ruhigen Zuhause in ländlicher Umgebung mit sicher eingezäuntem Garten wird Olias sich frei, aber geschützt bewegen können.

Wir empfehlen den Besuch einer Hundeschule mit Fokus auf Alltagsbewältigung, Vertrauensaufbau und Beziehungsarbeit – denn bei Olias geht es nicht um Leistung, sondern um Bindung, Sicherheit und Vertrauen.

Olias ist kein Hund, der von heute auf morgen ankommt oder sofort Nähe sucht. Aber sie ist neugierig – und sie will. Schritt für Schritt wird sie sich öffnen, mutiger werden, Vertrauen fassen und Selbstvertrauen gewinnen. Irgendwann wird sie beginnen, dir ihren besonderen Charakter zu zeigen – und dir schließlich ihr Herz schenken.

Möchtest du diesen Weg in ein glückliches Leben – in kleinen, achtsamen Schritten – gemeinsam mit Olias gehen? Dann melde dich sehr gern bei uns.

Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Olias kann nach Deutschland ausreisen.

Geboren

ca. 15.04.2022

Alterskategorie

Erwachsene

Rasse

Labrador Mischling

Schulterhöhe

ca. 53 cm

Gewicht

Liegt nicht vor

Geschlecht

Weiblich

Kastriert

Ja

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

Test folgt nach Einreise

Krankheiten

Keine bekannt

Handicap

Nein

Aufenthaltsort

L.I.D.A. Olbia, Sardinien

Gesucht wird

Pflegestelle, Zuhause

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Unbekannt

Jagdtrieb

Unbekannt

Garten

Ja

Zweithund

Ja, souveräner Ersthund

Hundeschule

Ja

Ansprechpartner

Stefanie Richter


Mitglied des Vorstands
Vermittlung Herdenschutzhunde & Angsthunde

Telefon: (0177) 32 68 50 9
E-Mail: stefanie.richter@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung

Wir stellen vor: Labrador Retriever

Reinrassige Labrador Retriever


Geschichte bzw. Herkunft

Der Süden Neufundlands ist die Heimat des Labrador Retrievers. Labrador, die gleichnamige Halbinsel Kanadas, hat nichts mit der Namensgebung zu tun. Die Vorfahren des Labrador Retrievers sind unter den so genannten St. John’s Hunden zu suchen. Die Rasse ist das Ergebnis einer mehrere Jahrhunderte währenden Selektion von Arbeitshunden, die den Menschen bei der Jagd und bei der Verrichtung der täglichen Arbeit zur Seite standen. Dem Labrador Retriever oblag traditionell der jagdliche Einsatz: Er brachte erlegte Wasservögel an Land. Die ersten Labrador Retriever gelangten zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach England und sie avancierten schnell zu einem beliebten Apportierhund. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Rassebeschreibung
  • Gruppe: 8 Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
  • Sektion: 1 Apportierhunde
  • Größe: Zwischen 54cm und 57cm
Erscheingungsbild
  • Fellfarben: Das Haarkleid des Hundes ist stockhaarig, kurz, dicht, hart, nicht wellig und gut mit Unterwolle versehen. Die Rasse ist in drei attraktiven Farbvarianten vertreten: Schwarz, Gelb und Braun. In einem einzigen Wurf können drei Farben vorkommen.
  • Größe: Labrador Retriever sind kräftig gebaute Hunde von mittlerer Größe. Die ideale Schulterhöhe beträgt 56 – 57cm bei Rüden und 54 – 56cm bei Hündinnen.
  • Kopf: Ein breiter Kopf mit deutlichem Stopp.
  • Rute: Otterrute; die mit kurzem, dichten Fell bedeckte Rute zeigt einen sehr dicken Ansatz und verjüngt sich allmählich zur Rutenspitze hin.
Rassespezifische Charakterzüge

Labrador Retriever sind gutmütige und freundliche Hunde. Jegliche Art von Schärfe, Aggressivität oder unangebrachte Scheu gegenüber Menschen sind dem rassetypischen Labrador fern. Der Labrador Retriever verhält sich sowohl seiner Umwelt als auch Menschen gegenüber freundlich, aufgeschlossen und neugierig. Er fühlt sich in der Gegenwart von Menschen wohl und zeigt auch keine Scheu, Angst oder Unsicherheit, wenn diese ihm zu nahekommen. Ausgeprägt ist sein Wille zu gefallen (engl. „will to please“).

Der Labrador Retriever ist ein sehr geduldiger und ausgeglichener Hund. Dies rührt wahrscheinlich von seiner langjährigen jagdlichen Nutzung her. Als Apportierhund hatte der Labrador Retriever während der Jagd neben seinem Herrchen oder Frauchen zu liegen, bis das Wild aufgestöbert und geschossen war, um dann das tote Wild zu apportieren. Ein Retriever sollte ein „weiches Maul“ haben, er sollte die Beute ohne Beschädigung zum Hundeführer bringen. Geblieben ist dem Labrador Retriever auch seine Liebe zum Wasser und zum Apportieren.

Trotz seiner eigentlich sehr ruhigen Art benötigt der Labrador Retriever viel geistige und körperliche Beschäftigung.

Haltungsempfehlung

Auch wenn Labrador Retriever über ein hohes Maß an Vielfältigkeit verfügen, so sind es doch ihre Apportierfreude und ihre jagdlichen Fähigkeiten, die weltweit Hundefreunde begeistern. Labrador Retriever brillieren auf Field Trials und erweisen sich als routinierter Partner des Jägers. Das Apportieren von erlegtem Feder- und Wasserwild zählt zu ihren Hauptaufgaben. Arbeitswille, Standruhe und Ausdauer gehören zu den markantesten Merkmalen der Rasse. Wer sich nicht dazu berufen fühlt, seinen Hund jagdlich zu führen, findet in der Dummy-Arbeit eine Alternative. In England wird der Labrador Retriever heutzutage überwiegend für Arbeiten nach dem Schuss eingesetzt. In Deutschland übernimmt er oft auch die Arbeit vor dem Schuss und erfreut sich als Familienhund großer Beliebtheit. Die Erziehung des Labrador Retrievers gilt als relativ unproblematisch. Auf eine konsequente Erziehung ohne übertriebene Härte sollte allerdings Wert gelegt werden. Familienanschluss und sehr viel Bewegung sind ein Muss, wenn sich der pflegeleichte Retriever wohlfühlen soll.


Labrador Retriever Mischlinge