Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.
Was ist mir passiert?
Was genau ich erlebt habe, bevor ich ins Tierheim kam, weiß niemand. Ich kann es euch auch nicht erzählen. Aber ich vermute, mein Schicksal ist ähnlich wie das vieler anderer Welpen auf Sardinien – unerwünscht geboren, vielleicht ausgesetzt oder irgendwo auf der Straße gefunden.
Wo bin ich?
Mit gerade mal zwei Monaten kam ich ins Canile Comunale Tortolì. Hier bin ich zumindest in Sicherheit, bekomme regelmäßig Futter – doch viel mehr gibt es hier nicht.
Das Leben hier ist sehr einsam. Ich kenne nur mein Gehege und den kleinen Auslauf, den ich nur kurz sehe, wenn mein Zwinger geputzt wird. Keine Decken, keine Spielsachen, keine streichelnden Hände, keine freundliche Stimme, die meinen Namen ruft. 24 Stunden am Tag ist alles grau und trostlos. Besucher gibt es nur selten.
Wie bin ich?
Ich bin eine sehr vorsichtige, sensible Hündin. Und ja – ich bin ängstlich. Das bin ich nicht, weil ich böse bin oder nicht will – sondern weil ich nie gelernt habe, dass Menschen etwas Gutes bedeuten können.
Im Oktober 2025 haben mich Menschen besucht – ich erinnere mich noch genau. Sie waren nett, aber sie kamen in einer Gruppe. Zu viele Menschen auf einmal – das war mir zu viel. Ich wusste nicht, wohin ich sollte, und habe versucht, ihnen aus dem Weg zu gehen. Nur in meinem Gehege habe ich mich getraut, ein bisschen Nähe zuzulassen. Sie haben mich gestreichelt … ich habe es zugelassen … aber ehrlich gesagt war ich vor Angst wie gelähmt. Meine Augen haben wahrscheinlich alles gesagt.
Ich teile mir mein Gehege mit Camilla – sie ist auch sehr unsicher. Und auch wenn es gut tut, nicht allein zu sein, machen wir uns gegenseitig nicht gerade mutiger. Wir verstehen uns, aber wir bestärken uns in unserer Vorsicht.
Ich wünsche mir so sehr, dass ich diesen Ort endlich verlassen darf – bevor meine Angst über allem steht.
Was suche ich?
Ich suche Menschen mit einem großen Herzen, die verstehen, dass ich Zeit brauche. Menschen, die mir nichts abverlangen, sondern mich so nehmen, wie ich bin – am Anfang vielleicht ein Schatten, der sich versteckt… aber mit Hoffnung auf Licht.
Du solltest schon Erfahrung mit Hunden wie mir haben – mit Hunden, die nicht gleich schwanzwedelnd angelaufen kommen, sondern vorsichtig und leise ihre Schritte machen. Jemand, der mich klar und ruhig führt, mir zeigt, wie ein echtes Zuhause sich anfühlt, und mir Zeit lässt, alles in meinem Tempo zu entdecken.
Ein souveräner, ruhiger Ersthund ist ganz wichtig für mich – er könnte mir Halt geben und mir helfen, das neue Leben besser zu verstehen. Ein Haus oder eine Wohnung in ländlicher Umgebung mit sicher eingezäuntem Garten wäre perfekt, damit ich langsam Vertrauen fassen kann.
Wenn in mir wirklich Segugio-Gene stecken, dann schlummert vielleicht eine feine Spürnase in mir – und mit der Zeit könnte ich Freude an Nasenarbeit oder Dummyspielen entwickeln. Ich wäre gern unterwegs, würde meine Umgebung erkunden und meine Fähigkeiten entfalten – vielleicht sogar beim Mantrailing oder bei Suchspielen. Aber nur, wenn ich soweit bin – und du bereit bist, mich geduldig auf diesem Weg zu begleiten.
Wenn du das Gefühl hast, dass wir zwei zueinanderpassen könnten, dann melde dich. Vielleicht bin ich genau die Hündin, die du suchst – und du der Mensch, auf den ich so lange gewartet habe.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Clara kann nach Deutschland ausreisen.
Rassebeschreibung
Wir stellen vor: Segugio Maremmano
Reinrassige Segugi Maremmani

Geschichte bzw. Herkunft
Der Segugio Maremmano ist eine regionale Variante des Segugio Italiano und hat nichts mit dem in Italien weit verbreiteten schneeweißen Herdenschutzhund zu tun. Mit ihm teilt sich der Segugio Maremmano lediglich die Herkunft.
Wie auch der Maremmano, stammt der Segugio Maremmano von der nicht registrierten Hundepopulation in der Maremma Toscana (südlicher Teil der Toskana, Mittelitalien) ab.
Die Rasse ist seit den 1930er Jahren im ursprünglichenVerbreitungsgebiet präsent, und seit dieser Zeit versuchten die Liebhaber dieser Hunde und die Mitglieder der Spezialclubs die offizielle Anerkennung durchzusetzen. Die Rasse ist durch den Verband für das italienische Hundewesen (ENCI) 2009 offiziell anerkannt worden. Toskanische Wildschweinjäger haben diese Rasse für die Wildschweinjagd und angepasst an die Verwendung im Biotop der südlichen Toskana erschaffen.
Im Gegensatz zum Segugio Italiano, der vorwiegend für die Hasenjagd ausgebildet und verwendet wird, wurde der Segugio Maremmano auf spezifische Fähigkeiten selektiert, die bei der Saujagd von Bedeutung sind.
Rassebeschreibung
- FCI Standard: Nr. 361
- Gruppe: 6. Fährtenhunde und verwandte Rassen
- Sektion: 1.2 Mittelgroße Hunde mit Arbeitsprüfung
- Herkunft: Italien
- Körper: Im Rechteck stehend
- Ohren: Hoch angesetzte Hängeohren, dreieckig, leicht gerundete Spitzen
- Rute: In Verlängerung der Kruppenlinie angesetzt, verjüngt sie sich leicht, nicht befedert, sie wird als Säbelrute getragen. Kupierte Rute: Länge geringfügig unter der halben Rutenlänge, nur in Ländern, in welchen es gesetzlich nicht verboten ist.
- Haare: Zwei Haarvariationen:
Kurzhaarig: Glattes Kurzhaar (Länge ca. 1 – 1,5cm), häufig mit Unterwolle und einigen rauen Strähnen an Fang und Läufen
Rauhaarig: Raue Struktur bei Berührung, Länge ca. 3 – 4cm, gleichmäßige Verteilung an Körper und Gliedmaßen.
- Farbe: Rotblond (intensiv bis blass), Schwarzmarken und getigert. Bei beiden Farben kann an folgenden Stellen Weiß auftreten: Pfoten und Mittelfuß, Hals, Brust, Stirn und Rutenspitze.
- Widerristhöhe: Rüden: 46 – 54cm, Hündin: 46 – 52cm
- Gewicht: Je nach Größe zwischen 13 und 23kg
Charakter
Wie die meisten Jagdhunde ist auch der Segugio Maremmano im Haus eher ruhig, schon fast unauffällig, im Freien aber ein Vollblutjagdhund, der dazu tendiert, seine Nase ununterbrochen am Boden zu haben. Hat er einen interessanten Geruch entdeckt, so tut er das durch den ihm eigenen Jagdlaut kund. Bei der Jagd ist er ein harter und ausdauernder Hund, der sich an unterschiedliche Gelände anpasst, er besitzt extreme Widerstandsfähigkeit und Schnelligkeit.
Fremden gegenüber zeigt sich der Segugio Maremmano manchmal etwas reserviert, besonders die rauhaarige Variante, die als eher zurückhaltend, weniger überschwänglich, folgsam, ruhig und nachdenklich bei der Arbeit gilt.
Mit Artgenossen hat er als typischer Meutehund im Allgemeinen kein Problem.
Haltung
Als Meutehund eignet sich der Segugio Maremmano gut für die Mehrhundehaltung. Wie jeder andere Hund auch muss er mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, eignet sich jedoch eher für erfahrend Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können. Da seine Jagdpassion ausgesprochen stark ausgeprägt ist, kann er u.U. überhaupt nicht abgeleint werden und muss daher ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann. Aktivitäten wie Mantrailing oder Fährtenarbeit nimmt er mit Begeisterung an.
Er sollte unbedingt einen gut gesicherten Garten zur Verfügung haben, in dem er sich frei bewegen kann. Zu beachten ist hierbei, dass manche Vertreter dieser Rasse wahre Kletterkünstler sind.
Erziehung
Die Erziehung des Segugio Maremmano ist mit der nötigen Erfahrung sichtlich einfach. Der ruhige Laufhund hat von Natur aus das Bedürfnis seinem Menschen zu folgen und zeigt einen hohen Grad an Gehorsam. Er lässt sich leicht für ein Training begeistern, wobei er nie hektisch oder unruhig wirkt, aber dennoch hochkonzentriert bei der Sache ist. Neue Dinge lernt er schnell und geht mit wachsamer Neugier gern voran, wobei er immer ein Ohr offen für die Befehle seines Besitzers hat.
Dennoch ist der Segugio Maremmano kein Anfängerhund und sollte mit einer klaren, aber dennoch liebevollen Hand geführt werden. Auf eine harte Hand reagiert der durchaus empfindliche Hund schnell mit Unsicherheit und Angst. Sicherlich ist es ratsam mit dem Italiener eine Hundeschule oder einen Hundeverein zu besuchen, denn gerade sein Jagdtrieb sollte besonders im Auge behalten werden. Hier hilft es erfahrene Trainer um Rat fragen zu können.
Passt ein Segugio Maremmano zu mir?
Ein Segugio Maremmano passt perfekt zu dir, wenn:
- du einen ruhigen und sanften Hund suchst, der gleichzeitig einen hohen Arbeitswillen besitzt
- du gern in der Natur bist und einen Hund mit großer Ausdauer suchst
- du hundeerfahren bist und weißt, einen möglichen Jagdtrieb positiv umzulenken
- du einen Zweithund suchst, denn der Segugio lebt am liebsten im Rudel
- du einen im Haus eher ruhigeren Partner suchst
- du gern mit positiver Bestärkung arbeitest, denn der Segugio ist ein recht sensibler Hund
- du ein Haus mit gut gesichertem Garten besitzt.
Segugio Maremmano Mischlinge
