Baldo – Schokobraune aktive Schmusebacke

Alle Angaben entsprechen den Angaben der Pflegestelle. Alle Hunde wurden einmalig einem Tierarzt vorgestellt zur Blutprobenabnahme für den Mittelmeercheck. Hier erhält der Hund einen Erstcheck (Ohren, Augen, Zähne, etc.). Alter und Größen- sowie Gewichtsangabe können abweichen. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich. Sie adoptieren Second-Hand-Hunde, die vorher kein Familienleben kannten und auf den Straßen ums Überleben gekämpft haben, dies hinterlässt oft psychische Spuren und körperliche Defizite.


Baldo wurde einer Kollegin bei ihrem Besuch unseres Kooperationstierheims Anfang 2022, der L.I.D.A. in Olbia, von seinem Pfleger besonders ans Herz gelegt. Der anhängliche Rüde hat das traurige Schicksal, als Jagdhund auf Sardinien geboren zu sein und sein bisheriges Leben bei einem Jäger verbracht zu haben. Jagdhunde dienen oft nur dazu, ihren Job zu erfüllen, leben fast ausschließlich in kleinen Verschlägen, bekommen nur unregelmäßig Futter und werden lediglich zur Jagd aus diesem tristen Gefängnis herausgeholt. Taugen die Vierbeiner irgendwann nicht mehr zur Jagd, so werden sie bestenfalls ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.

Baldo ist einer dieser bedauernswerten Jagdhunde. Jedoch hatte er großes Glück, Anfang Juni 2022 auf eine liebevolle Pflegestelle ausreisen zu dürfen. Nach den ersten Wochen berichtet sein Pflegefrauchen von einer liebenswerten und für sein Alter agilen Neugiernase, die offenbar verständlicherweise viel Nachholbedarf zu haben scheint.

Mit den vorhandenen Hündinnen und den Rüden im Haushalt versteht Baldo sich prima, auch wenn er immer versucht, sich in den Vordergrund zu drängeln, um die Streicheleinheiten zu erhaschen, auf die er jahrelang schmerzlich verzichten musste. Vermutlich ist er noch nie an der Leine gelaufen, hat auf den Spaziergängen stets die Nase am Boden und inhaliert alle Gerüche, so als könnte er was verpassen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass er tatsächlich sein ganzes Leben in einem Verschlag gehalten wurde und lediglich einmal pro Woche zur Jagd herausgeholt wurde, was sein ungestümes Verhalten erklären würde. Mit der nötigen Zeit und Übung wird er bestimmt bald begreifen, dass er nicht wieder in sein altes Leben zurück muss und die täglichen Spaziergänge ab sofort zu einem Alltags-Ritual gehören.

Baldo kann noch nicht gut allein bleiben und verfolgt sein Pflegefrauchen im Haus auf Schritt und Tritt. Wenn sie von einem zum anderen Zimmer läuft und die Tür hinter sich schließt, steht er in Nullkommanix hinter ihr. Baldo öffnet problemlos alle Türen, die nicht abgeschlossen sind. Männer sind ihm zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr suspekt – mit den hundeerfahrenen, sieben und acht Jahre alten Nachbarkindern hingegen hat er keinerlei Probleme. Er apportiert gerne den Ball, hat große Freude an Suchspielen und liebt es, Leckerchen im Garten aufzuspüren. Baldo ist ein sensibler, sehr verschmuster Rüde, der vom Verhalten her deutlich jünger wirkt, als er ist.

Baldo ist insgesamt noch ein recht unsicherer Hund, der souveräne, geduldige und klare Menschen an seiner Seite benötigt, die ihm die Sicherheit geben, die er braucht. Er bindet sich schnell an eine Bezugsperson, sofern diese weiblich ist und wird bestimmt ein toller, treuer Begleiter werden. Gegen einen vorhandenen Ersthund im neuen Zuhause hat Baldo sicher nichts einzuwenden, ist aber keine Bedingung für seine Vermittlung. Der Besuch einer Hundeschule und geistige Auslastung wie z.B. Mantrailen oder Dummysuche gehören für Baldo zum Pflichtprogramm – ebenso ein gut eingezäunter Garten.

Wenn der schokobraune Rüde Ihr Herz berührt hat, Sie die Bedingungen für ihn erfüllen und ihm ein Zuhause schenken möchten, melden Sie sich gerne bei mir.

Wir vermitteln bundesweit, wenn Sie bereit sind, Baldo auf seiner Pflegestelle zu besuchen und abzuholen.

Geboren

ca. 01.01.2014

Alterskategorie

Senioren

Rasse

Segugio Italiano Mischling

Schulterhöhe

ca. 55-59cm

Gewicht

ca. 20kg

Geschlecht

Männlich

Kastriert

Ja

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

Babesiose vogeli positiv, Leishmaniose positiv, Rest negativ

Krankheiten

Keine bekannt

Handicap

Nein

Aufenthaltsort

96346 Wallenfels

Bundesland

Bayern

Gesucht wird

Zuhause

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Ja, ab ca. 12 Jahre

Jagdtrieb

Ja

Garten

Ja

Zweithund

Gerne, kein Muss

Hundeschule

Ja

Ansprechpartner

Charleen Struckmeier


Vermittlung Hunde

Telefon: (0160) 63 74 25 4
E-Mail: charleen.struckmeier@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung

Wir stellen vor: Segugio Italiano – der italienische Laufhund

Segugio Italiano a pelo raso (kurzhaariger Laufhund)
Segugio Italiano a pelo forte (drahthaariger Laufhund)

Segugio Italiano Mischlinge


Geschichte bzw. Herkunft

Der Segugio (Plural: Segugi) ist ein italienischer Laufhund, der speziell zur Jagd auf Hasen und Wildschweine gezüchtet wurde. Seine Herkunft reicht bis weit in die Antike zurück, es gilt als sicher, dass sie die Nachkommen von Jagdhunden sind, die bereits von phönizischen Kaufleuten nach Italien eingeführt wurden. Zahlreiche Zeichnungen belegen das Vorkommen von Hunden in Ägypten, die dem heutigen Segugio sehr ähnlich waren. Die typischen Hängeohren dieses Laufhundes sind ein Zeichen von fortgeschrittener Domestikation. Es ist also anzunehmen, dass dieser Hund nach Italien kam, aus ihm der heutige Segugio entstand und dort über die Jahrhunderte fast unverändert erhalten blieb. Hunde dieses Typs stehen neben den Statuen der “Jagenden Diana” im Museum von Neapel und der “Bogenschießenden Diana” im Vatikanmuseum.

Eine zweite Theorie ist, dass es sich beim heutigen Segugio um einen Nachfahren der alten Keltenbracke handelt.

Die Glanzzeit des italienischen Laufhundes fällt in die Renaissance, wo, wie auch in Frankreich, der Adel aufwändige Jagden veranstaltete, bei denen Jagdhunde in der Meute Hasen, Füchse und Kaninchen jagten. Der Niedergang der Segugi-Zucht begann in Italien mit der Französischen Revolution, mit der der Adel seine jagdlichen Privilegien verlor. Darüber hinaus war die Jagd mit Laufhunden durch den Einsatz von Feuerwaffen überflüssig geworden. In Folge dessen wurden Bastarde in die Rasse eingekreuzt, die reinrassige Zucht ging verloren.

Der Segugio Italiano verdankt sein Überleben einigen engagierten Jägern, die sich für den Wiederaufbau der Zucht einsetzten. 1948 wurde bei der ENCI (nationaler italienischer Verband für das Hundewesen, entspricht dem VDH in Deutschland) 120 Segugi registriert, bis 1990 war die Anzahl der eingetragenen Tiere auf etwa 5000 angewachsen. Die Hunde werden heute auch in Arbeitstests geprüft, um ihre Gebrauchseigenschaften zu erhalten, der Segugio Italiano wird heute fast ausschließlich zur Hasenjagd eingesetzt.

Rassebeschreibung

Die folgende Beschreibung gilt für den kurzhaarigen und drahthaarigen Segugio, Unterschiede beim Drahthaar werden extra hinzugefügt.

  • FCI Gruppe 6: Lauf- und Schweißhunde
  • Sektion 1.2: Mittelgroße Laufhunde
  • Herkunft: Italien
  • Körper: Kräftiger Körperbau, gute Muskulatur, ohne die geringste Spur von Fett
  • Ohren: Herabhängend, so gedreht, dass es nach vorne zeigt, von dreieckiger Form
  • Rute: Hoher Rutenansatz, dünn an der Wurzel und auf ihrer ganzen Länge, so lang, dass ihre Spitze den Fersenhöcker berührt, die Rute der drahthaarigen Variante ist im Ansatz kräftiger
  • Haare: Kurzes Haar auf dem ganzen Körper, harsche Textur, dicht, engstehend, gleichmäßig glatt;
    Das Haar der drahthaarigen Variante ist unverkennbar rau, ausgenommen auf Kopf, Behang, Rute und Fang, die Haarlänge soll 5cm nicht überschreiten, unter den Lefzen bildet das Haar einen sogenannten Bart
  • Farben: Umfassen das ganze Spektrum von einfarbigem Falb und schwarz/lohfarben, die roten Abzeichen befinden sich am Fang, an den Augenbrauen an der Brust und an den Gliedmaßen, weiß darf an Fang und Schädel auftreten, auch erlaubt als “Stern” auf der Brust, es ist jedoch nicht sehr erwünscht, je weniger vorhanden, desto besser; der der schwarz/lohfarbene Hund darf einen weißen Bruststern tragen (tricolor Segugio); braun (kaffee-, leberfarben ) ist nicht zulässig;
    Beim Drahthaar umfassen die Farben das ganze Spektrum von einfarbigem Falb, von dunkelrotem und berußtem Falb bis hin zum hellen Falb, sowie Schwarz und Loh.
  • Widerristhöhe: Rüden: 52 – 60cm, Hündin: 50 – 58cm
  • Gewicht: Je nach Größe zwischen 18 und 28kg
Charakter

Wie die meisten Jagdhunde ist der Segugio Italiano im Haus eher ruhig, fast unauffällig, im Freien aber ein Vollblutjagdhund, der dazu tendiert, seine Nase ununterbrochen am Boden zu haben. Hat er einen interessanten Geruch entdeckt, so tut er das durch den ihm eigenen Jagdlaut kund. Bei der Jagd ist er ein harter und ausdauernder Hund, der sich an unterschiedliche Gelände anpasst, er besitzt extreme Widerstandsfähigkeit und Schnelligkeit.

Fremden gegenüber zeigt sich der Segugio Italiano manchmal etwas reserviert, besonders die rauhaarige Variante, die als eher zurückhaltend, weniger überschwänglich, folgsam, ruhig und nachdenklich bei der Arbeit gilt.

Mit Artgenossen hat er als typischer Meutehund im Allgemeinen kein Problem.

Haltung

Als Meutehund eignet sich der Segugio Italiano gut für die Mehrhundehaltung. Wie jeder andere Hund auch, muss er mit Geduld und Konsequenz erzogen werden. Er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können. Da seine Jagdpassion ausgesprochen stark ausgeprägt ist, kann er u.U. überhaupt nicht abgeleint werden und muss daher ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann. Aktivitäten wie Mantrailing oder Fährtenarbeit nimmt er mit Begeisterung an.

Er sollte unbedingt einen gut gesicherten Garten zur Verfügung haben, in dem er sich frei bewegen kann. Zu beachten ist hierbei, dass manche Vertreter dieser Rasse wahre Kletterkünstler sind.

Erziehung

Die Erziehung des Segugio Italiano ist mit der nötigen Erfahrung sichtlich einfach. Der ruhige Laufhund hat von Natur aus das Bedürfnis seinem Menschen zu folgen und zeigt einen hohen Grad an Gehorsam. Er lässt sich leicht für ein Training begeistern, wobei er nie hektisch oder unruhig wirkt, aber dennoch hochkonzentriert bei der Sache ist. Neue Dinge lernt er schnell und geht mit wachsamer Neugier gerne voran, wobei er immer ein Ohr offen hat für die Befehle seines Besitzers.

Dennoch ist der Segugio Italiano kein Anfängerhund und sollte mit einer klaren, aber dennoch liebevollen Hand geführt werden. Auf eine harte Hand reagiert der durchaus empfindliche Hund schnell mit Unsicherheit und Angst.

Sicherlich ist es ratsam mit dem Italiener eine Hundeschule oder einen Hundeverein zu besuchen, denn gerade sein Jagdtrieb sollte besonders im Auge behalten werden. Hier hilft es erfahrene Trainer um Rat fragen zu können.

Passt ein Segugio Italiano zu mir?

Ein Segugio Italiano passt perfekt zu dir, wenn:

  • du einen ruhigen und sanften Hund suchst, der gleichzeitig einen hohen Arbeitswillen besitzt
  • du gerne in der Natur bist und einen Hund mit großer Ausdauer suchst
  • du Hundeerfahren bist und weißt, einen möglichen Jagdtrieb positiv umzulenken
  • du einen Zweithund suchst, denn der Segugio lebt am liebsten im Rudel
  • du einen im Haus eher ruhigeren Partner suchst
  • du gerne mit positiver Bestärkung arbeitest, denn der Segugio ist ein recht sensibler Hund
  • du ein Haus mit gut gesichertem Garten besitzt.

Reinrassige Segugio Italiano